Die vierte Auflage des Kalenders vom Tierheim Fulda-Hünfeld e.V. ist ab sofort im Verkauf erhältlich.
Rüde Kasi ist der Star im Monat September. Auf dem Kalenderblatt schaut er noch glücklich und voller Hoffnung aus, doch mittlerweile wird der arme Bub immer trauriger. Viele der Kalender-Models durften inzwischen das Tierheim verlassen. Vielleicht wird nun durch den Kalender auch Kasi‘s sehnlichster Wunsch von einem liebevollen Zuhause in Erfüllung gehen. Denn auf die vielen Schicksale macht der Tierheimkalender auch 2020 aufmerksam.
Foto: (v. links) Silvia Pietrek, Kasi und
Fotografin Kerstin Junker
Dank einiger Werbepartner konnten die Druckkosten bereits finanziert werden. Auch hat die Fotografin Kerstin Junker wieder alle Fotos sowie die Gestaltung des Kalenders kostenfrei übernommen, sodass der Erlös der Kalender zu 100% den Tierheimbewohnern zugute kommt. Alle abgebildeten Tiere sind natürlich Schützlinge aus dem Tierheim! Den Kalender gibt es im Tierheim Fulda-Hünfeld e.V. für 10 Euro zu kaufen.
Weitere Verkaufsstellen des Kalenders:
- Tierarztpraxis Dr. G. Schmuck ( Königsberger Str. 16, 36039 Fulda-Lehnerz)
- Tierklinik Fulda Dr. K.Feldmann ( Wolfgang -Klemperer-St.1, 36041 Fulda-Sickels)
- Tierarztpraxis Dr.Mohr ( Keuloser Str. 25, 36093 Künzell)
- Tierarztpraxis Dr.Marx (Am Tannenküppel 4, 36100 Petersberg – Horwieden)
- Das Futterhaus in der Justus-Liebig-Straße 1, Petersberg
- Fressnapf in der Rangstraße 39, Fulda
- Fressnapf XXL in der Kohlhäuser Str. 71, Fulda
- Pizzeria ” Bella Napoli” in der Florenbergerstr. 8, Edelzell
Auch in Bayern werden unsere Kalender verkauft:
- Hohmann’s Manufactur, Bahnhofstr. 21, Bad Brückenau
- Friseur am Marktplatz, Zeitlofs
- Auto Strebl, Römershagerstr. 9, Bad Brückenau
- Blumen Hurrlein, Bahnhofstr. 4, Bad Brückenau
“Der Tierheim-Fotografin über die Schulter geschaut”
Ein Interview von Steffen Standtke
Billy ist ganz aufgeregt; ein besonderer Gassi-Gang steht an. Viele Menschen kümmern sich heute nur um den hübschen Mischling, das findet er toll. Ein Mäuschen huscht vorbei; dem muss er erst mal nachschnuffeln. Dann legt sich Billy bereitwillig und ganz entspannt auf einen kleinen Holzstapel. Mithilfe von Leberwurst und lustiger Geräusche zeigt das „Model“ sein schönstes Hundelächeln. Billy ist eines der Motive des neuen Tierheimkalenders des Tierheims Fulda-Hünfeld. Dahinter steckt viel Arbeit, wie ein Interview mit der Fotografin Kerstin Junker zeigt.
- Welche Tiere werden für den Kalender fotografiert?
Alle sind Tierheimbewohner. Da wir bereits im März und April des Vorjahres mit den neuen Fotos anfangen, um alle Shootings rechtzeitig zum Sommer im Kasten zu haben, wenn für mich die fotografische Hochsaison beginnt, sind die meisten unserer Models bis zum Erscheinen des Kalenders vermittelt. Neben zahlreichen Hunden sind immer ein paar Katzen und ein Kleintier, beispielsweise Kaninchen, im Kalender vertreten.
- Wer sucht die Tiere nach welchen Kriterien aus?
Silvia Pietrek, ehrenamtliche Mitarbeiterin des Tierheims, und ich suchen die Tiere vorab grob nach Fotos auf der Tierheim-Webseite aus und schauen uns die Kandidaten dann in natura an. Auswahlkriterien sind nicht nur ein hübsches und besonderes Aussehen, sondern wie die Tiere charakterlich sind. Nicht jedes Tier hat Spaß an so einem Shooting; manche sind zu ängstlich oder zu aufgedreht, so dass es für sie zu viel Stress bedeuten würde.
- Welche Orte nutzt ihr für die Fotosessions?
Alle Fotos werden im Umkreis des Tierheims geschossen - was jedes Jahr eine Herausforderung ist, damit die Fotos immer anders aussehen. Aber so müssen die Tiere nicht im Auto transportiert werden.
- Wie kamst Du dazu, den Kalender zu gestalten?
Im Jahr 2013 verliebte ich mich in eine Katze, die damals bei Silvia Pietrek auf Pflegestelle lebte. Wir blieben nach der Adoption in Kontakt und irgendwann fragte mich Silvia, ob ich die Fotoshootings an den Tierheimfesten im Sommer und Winter übernehmen wolle. Nachdem diese Fotos bei den Tierheimbesuchern sehr gut ankamen, kamen wir auf die Idee, einen Kalender zugunsten des Tierheims zu gestalten. Der neue Kalender ist die 4. Auflage, die wir zusammen realisieren.
- Wer verdient an dem Kalender?
Der Erlös des Kalenders kommt komplett dem Tierheim zugute. Ich fotografiere und gestalte den Kalender unentgeltlich. Durch unsere Werbepartner wird der Druck finanziert, so dass tatsächlich jeder Cent direkt an das Tierheim fließt.
- Wie läuft so ein Shooting ab?
Wenn wir die Tiere ausgesucht, einen Tierheimmitarbeiter als Assistenten organisiert und einen groben Ablaufplan erstellt haben, „bewaffnen“ wir uns mit ganz vielen Leckerlies, denn diesen kann keines der Models widerstehen. Meistens habe ich Ideen im Kopf, wie ich die Fellnasen am besten fotografieren kann. Aber im Endeffekt gibt mir das Tier in Verbindung mit dem Foto-Ort das Motiv vor. Es ist ganz wichtig, die Tiere nicht zu stressen. Man kann mit ihnen auch nicht unter Druck arbeiten; daher lassen wir uns stets viel Zeit, bis das besondere Foto für den Kalender entstanden ist. Insgesamt fünf Tage brauchen wir, bis alle Fotos im Kasten sind.
- So ein Tier hält doch selten still, oder?
Stimmt, daher sind wir bei den Shootings immer mindestens zu dritt: einer positioniert das Model, einer bespaßt es und ich fotografiere. Besonders Katzen sind eine Herausforderung, da man sie nicht wie einen Hund mit der Leine an eine bestimmte Stelle positionieren kann. Aber das macht die Fotos aus: dass mir die Tiere besondere Momente schenken und ich ihre individuelle Ausstrahlung und einen kleinen Einblick in ihr Wesen festhalten kann.
- Wie geht es dann weiter?
Wenn alle Fotos im Kasten und bearbeitet sind, entwirft Silvia Pietrek die kurzen Texte für den Kalender und ich gestalte die einzelnen Blätter. Dann gehen sie zur Druckerei Quell auf die Reise, und die fertigen Kalender werden an unsere Verkaufsstellen im Raum Fulda und Bad Brückenau verteilt.