Gaston (auf einer Pflegestelle)

3. 10. 2021

  • Rasse: Grand bleu de Gascogne / Jagdhund
  • Alter: geb. 1. 10. 2013
  • Geschlecht: Rüde, kastriert
  • Schulterhöhe: ca. 60 cm
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Beschreibung

Gaston ist anfangs reser­viert und vorsichtig, im Zwinger kommt er gern heran und lässt sich kraulen. Sobald man aber draußen ist, merkt man seine Unsicherheit. Er würde eine sich bietende Flucht­mög­lichkeit auch wahrnehmen. Das dürfte damit zusam­men­hängen, das er schlechte Erfah­rungen gemacht hat. Dennoch ist er menschen­be­zogen und baut allmählich wieder Vertrauen auf. Es ist sehr berührend, wenn er dann seinen Kopf in die Ellen­beuge des Hunde­führers schiebt. Jedes Geräusch schreckt ihn aber momentan noch auf. Deshalb wird er auch mit einem Sicher­heits­ge­schirr geführt. Zudem kann er ordentlich Zug an den Tag legen, was aber gearbeitet werden kann.

Er ist sanft im Wesen und sehr umgänglich, daher käme er wohl auch für eine Familie mit Kindern infrage. Diese sollten aber eine Rückzugs­mög­lichkeit respek­tieren und nicht zu lebhaft sein. Er muss in Ruhe alles kennen­lernen dürfen. Mit Hündinnen kommt er gut klar, ebenso mit Rüden. Ob er Katzen akzep­tiert, müsste man austesten.

Natürlich wird Gaston seine Nase viel am Boden haben. Aber er sollte sowieso noch ins Hunde­training gehen (s.o.), da wäre der Rückruf­aufbau ganz wichtig. Eine Beschäf­tigung über Sucharbeit und genügend Auslauf versteht sich von selbst.

Mit Gaston wird man einen wunder­baren, liebens­werten Hund bekommen. Aller­dings sollte man wissen, dass er ein sehr eigenes “Geläut” hat, das er auch laut einsetzen wird um zu melden. Für eine Wohnung wäre er daher nur bedingt geeignet.

 

Ein Bericht von der Pflege­stelle (Stand März 2023)

Gaston ist seit September 2022 bei uns auf Pflege­stelle und ein wahrer Schatz.
Es geht ihm sehr gut und aus dem schüch­ternen Kerl ist ein fröhlicher Hund geworden. Gaston läuft toll an der Schlepp­leine ( im Sicher­heits­ge­schirr, weil er in vielen Dingen immernoch unsicher ist), geht gerne gemütlich spazieren. Sein Jagdtrieb ist bisher nicht sonderlich ausge­prägt, aber rasse­ty­pisch schnüffelt er gerne und viel. Aller­dings inter­es­sieren ihn weder unsere Hühner noch Nachbars Katzen, wenn er sie draußen sieht.
Mit anderen Hunden ist er sehr verträglich und souverän. Selbst wenn er angemacht wird, lässt er sich so gut wie nie darauf ein. Und wenn es ihm doch zu bunt wird, regelt er das auf den Punkt genau. Niemals übertrieben, immer angemessen. Es hat noch jeder Hund verstanden und dann war das Thema durch.
Mit mir ist er inzwi­schen richtig witzig und albern, ich kann alles mit ihm machen. Mit Männern ist er sehr vorsichtig. Als Mann im Haushalt braucht man sicherlich viel Geduld, um sein Herz zu gewinnen. Er geht niemals nach vorne, er weicht aus wo er nur kann und lässt sich auch nicht “kaufen”.
Zu kleinen Kindern würde ich aufgrund der “Hektik” eher abraten. Damit kann er nicht gut umgehen und es verun­si­chert ihn. Ältere Kinder sind sicher kein Problem.
Er wünscht sich ein ruhiges, entspanntes Zuhause, gerne mit anderen Hunden und noch lieber mit Garten. Wenn es das Wetter zulässt, liegt er gerne stundenlang draußen in der Sonne und wälzt sich im Gras. Außerdem sollten die Nachbarn sehr unemp­findlich sein. Sein Geläut ist schon sehr typisch und das bedeutet laut und für jemanden, der es nicht kennt auch gewöh­nungs­be­dürftig. Wenn er zum Spielen auffordert, wenn er sich freut, wenn es Futter gibt, dann kommt seine tiefe Stimme zum Vorschein. Ansonsten ist er eher ruhig.
Er bleibt hier in der Hunde­gruppe problemlos ein paar Stunden “alleine”.
Im großen und ganzen ist er wirklich ein Traumhund. Man muss anfangs sein Herz erobern und sein Vertrauen gewinnen. Dann hat man einen tollen, verläss­lichen Kumpel an seiner Seite.
Ich würde mich für Gaston sehr freuen, wenn er für seine letzten Jahre noch ein Zuhause findet, in dem er die Aufmerk­samkeit mit weniger Hunden teilen muss.