Seminar mit Perdita Lübbe Scheuermann am 15.04.2015 im Tierheim Fulda
Alles war da, ein angenehmer Frühlingstag mit viel Sonne, gut gelaunte Teilnehmer, interessante Hunde und ein vielversprechendes Thema. Nur eines fehlte, Frau Lübbe –Scheuermann, sie konnte krankheitsbedingt leider nicht selber kommen. Dafür aber schickte sie Frauke Loup, eine ihrer langjährigen und sehr kompetenten Hundetrainerinnen zusammen mit Silke Giesing, beide dem Tierheim bereits bestens bekannt durch vorangegangene Seminare und Zusammenarbeit.
Nachdem sich die Teilnehmer alle kurz vorgestellt hatten, konnte es denn auch gleich losgehen. Frau Ziehe, die Hundebeauftragte des Vereins, die auch als Hundetrainerin dort tätig ist, hatte zunächst Falko ausgesucht, den im November 2013 geborenen Border Collie-Rottweiler-Mischling. Der steckt noch mitten in seiner Entwicklungsphase und so kam er auch recht entspannt und auf alles neugierig auf den Platz. Schnell wurde klar, dass er Menschen mag und Interesse zeigt. Dazu wurde ihm Donna (Dogo Argentino, geb. 2012) auf den Platz geschickt, die es auf eine überaus nette Art schaffte, den doch gelegentlich noch rüpeligen Jungspund gut im Griff zu haben. Es war schön mitanzusehen, wie sich die beiden kennenlernten und dann auch miteinander umgingen. Die souveräne Hündin brauchte nur kurz den Kopf zu drehen um Falko wegzuschicken, ließ ihn aber auch gewähren. Dann wurde sie durch Diva (Hütehund-Mix, geb. 2013) ausgetauscht, ebenfalls eine starke Hündin, mit der Falko momentan zusammenlebt. Der Umgang war wieder anders, klar war aber, dass Falko sich sehr an einem starken Hund orientiert und durch seine Menschen Führung braucht, die er gerne annimmt. Das bestätigte sich auch, als man Rex (Hütehund-Mix, geb. 3. 2014) dazu holte. Er zeigte sich als unsicher und wurde entsprechend von Falko bestürmt, dem er sich unterordnete. Da beide noch viel lernen müssen, wäre diese Kombination dauerhaft nicht gut. Silke Giesing hatte alles auf Video festgehalten und so konnten wir die einzelnen körpersprachlichen Ausdruckformen in aller Ruhe und mit Zwischenfragen auf uns wirken lassen. Es ist immer wieder verblüffend, wieviel dem menschlichen Auge entgeht und was die Kamera noch an den Tag bringt. Auch für diejenigen, die sich schon öfter mit dieser Thematik beschäftigt haben, ergibt sich ebenfalls immer wieder Neues, aber man merkt auch, dass der Blick geschulter wird. Spannend bleibt die Betrachtung solcher Interaktionen aber immer.
Nachdem man sich dann auch mit Suppe, Salaten, Brötchen oder Kuchen in einer Pause gestärkt hatte, konnte es weitergehen. Dieses Mal ging es auch darum, wie die Mensch-Hund-Interaktionen aussehen, welchen großen Einfluss das andere Ende der Leine auf das Verhalten der Hunde hat. Und als erstes Beispiel kam Penny (Terrier-Mischling, geb. 3. 2013), geführt von Heike Strohmann, auf den Platz.
Die Hündin wurde an einen noch hundeunerfahrenen Teilnehmer übergeben und es zeigte sich, dass sie versuchte, die Führung zu übernehmen, ihren Menschen sogar abzuschirmen. Aber sie war gut beeinflussbar, was der Teilnehmer unter Anleitung dann auch schnell merkte, sie nahm die Führung sogar sehr gut an und entspannte sich zusehends.
Der nächste Kandidat war Carlos (Schäferhund, geb. 2013), der ebenfalls von einem unserer langjährigen und erfahrenen Gassigeher geführt wurde. Der Hund wurde zunächst im Freilauf beobachtet, dann seine Interaktion mit Menschen und Hunden (s.u.). Man konnte an seinem Verhalten gut erkennen, vor allem später im Video, dass Carlos sehr feinfühlig ist, so ließ er sich z. Bsp. gut wegschicken. Als Fazit ließ sich festhalten, dass im Umgang mit Carlos vor allem ein frühes Sichdurchsetzen ohne Härte nötig ist, und dass er aufgrund seiner guten Reaktionen relativ leicht zu erziehen ist.
Die bereits genannten verschiedenen Interaktionen zwischen den Hunden wurden erst mit Carlos und Biene (Mittelschnauzer-Mix, geb. 2012), dann mit Carlos und Diva beobachtet. Es war sehr interessant zu sehen, wie Carlos auf die bewegungs- und spielfreudige Biene reagierte, und wie er mit mehr Respekt sich an die souveräne Diva heran wagte. Beide Hundekonstellationen wurden als gut möglich eingestuft, wobei Diva diejenige sein dürfte, die Carlos eher das Hundebenimm beibringen könnte.
Den Abschluß machte Timot (Schäferhund-Mix, geb. 2012) mit seiner Patin, die das vor Wochen begonnene intensive Training mit ihm sehr engagiert fortsetzt. Hier galt ebenfalls, dass man nach den Erklärungen von Frauke Loup insbesondere auch wieder später im Video deutlich erkannte, welche Signale vom Hund und ebenso vom Menschen ausgehen und wie sich durch wenige Maßnahmen Änderungen im Verhalten des Hundes bewirken lassen. So versucht Timot auf eine ganz subtile Art seine Menschen zu manipulieren. Dies fällt umso öfter auf, je mehr man darauf achtet und das war genau das Ziel dieses Seminars. Der Mensch sieht genauer hin und ist anschließend überrascht, was uns unsere Hunde mitteilen bzw. wie oft sie es versuchen und wir es nur nicht verstehen.
Vor diesem Hintergrund war es wieder einmal ein rundum gelungener Tag, der von allem etwas zeigte und nach dem man ahnt, dass es noch viel zu entdecken gibt. Alle Teilnehmer kamen auf ihre Kosten und konnten mit einem überaus zufriedenen Ergebnis abschließen. Wir haben sogar schon wieder Themenvorschläge für das nächste Mal gesammelt und hoffen, dass wir schon bald einen neuen Termin anbieten können.
Vielen Dank, Frauke, für Deine geduldigen und spannenden Ausführungen und Dir, Silke, für Deine tolle Kameraführung. An dieser Stelle auch ein Dankeschön an alle, die uns bei der Vorbereitung des Seminars unterstützt haben.
Seminar 20. 08. 2014 “Umgang mit Hunden im Tierheim” mit Perdita Lübbe-Scheuermann
Dank einer Fliegerbombe auf der A3 begann das Seminar mit einer kurzen Verzögerung, die den Teilnehmern aber noch Gelegeheit bot, sich bei unseren Hunden umzusehen. Der guten Laune tat diese keinen Abbruch und als Frau Lübbe-Scheuermann dann eintraf, legten wir auch gleich munter los. Nach einem gegenseitigen Kennenlernen und einer Einführung in das Thema wurden verschiedene Hunde auf dem anliegenden Platz beim Tierheim vorgestellt.
So u.a. Murmel, die als kleine, nette, etwas unsichere Hündin hereinspazierte. Hier stellte sich bald heraus, dass sie insbesondere auf Bälle sehr stark reagierte und dadurch nur noch bedingt ansprechbar war. Als Konsequenz sollte der zukünftige Besitzer auf Ballspiele verzichten.
Weitere Hunde waren Hanna und Jason, dazu kam später Penny. Die Anwesenden konnten die Kommunikation der Hunde untereinander beobachten, so z. Bsp. wie Jason fast spielerisch die Spannungen zwischen den Hündinnen löste.
Auch Timot wurde vorgestellt, der zunächst unauffällig erschien, dazu Astor und Merlin, die schon lange bei uns sind und beide bei fremden Personen problematische Reaktionen zeigen, weshalb sie auch mit Maulkorb vorgeführt wurden.
Alle Aktionen wurden mit einer Videokamera von Frau Lübbes rechter Hand, Silke Giesing, perfekt festgehalten und dann jeweils zeitnah im Café gezeigt. Die aus Fernsehen, Büchern und Zeitschriften bekannte Hundeexpertin machte die Teilnehmer auf viele Details aufmerksam, die auch einem geübten Auge nur zu leicht entgehen können. Erstaunliches in der Körpersprache kam dabei zutage, für alle war immer wieder verblüffend, wie fein diese Sprache sein kann.
Mit Hilfe der Referentin wurde die Interpretation zusehends leichter und damit auch die sich daraus ergebenden Umgangsweisen mit den Hunden einleuchtend.
In den Pausen konnten die Beteiligen sich mit Würstchen, Brötchen, selbstgemachten Salaten und Kuchen sowie Getränken stärken. So verging die Zeit wieder wie im Fluge, zumal Perdita Lübbe es verstand, anhand der Hunde auch manche menschliche Seite mit viel Humor aufzuzeigen, so dass das Lachen nicht zu kurz kam, natürlich ohne die Hunde selber zu vermenschlichen.
Alle waren sich einig, dass bald eine Wiederholung stattfinden sollte, da insbesondere auch für unsere Gassigänger diese Informationen sehr wertvoll im Umgang mit unseren Tieren sind. Der Termin ist auch schon gefunden, es ist der 15. April 2015 .
Wir, das Tierheim-Team, danken Frau Lübbe-Scheuermann auch im Namen unserer Hunde sehr für ihr Engagement, denn sie hat uns umgehend eingeladen, einige der schwierigeren Hunde eine Woche später in einem ihrer dreitätigen Seminare vorzustellen, um mit den Seminarteilnehmern Trainingsansätze zu erarbeiten. Dem sind wir gerne und mit Erfolg nachgekommen, nun wird es möglich sein, ein gezielteres Training fortzusetzen.
Und.….wir freuen uns schon sehr auf ein Wiedersehen.
Hunde-Akademie Perdita Lübbe zu Besuch mit dem
Seminar:“Mensch-Hund-Körpersprache” am 09.07.2013
Bei strahlend blauem Himmel, Sonnenschein und guter Laune trafen sich morgens um 10 Uhr 22 Interessierte, darunter in erster Linie Gassigeher, aber auch Hundehalter und Mitarbeiter sowie Vorstandsmitglieder des Tierheims, vor Ort. Perdita Lübbe-Scheuermann begrüßte alle in ihrer lockeren Art, versuchte sich die Namen der Teilnehmer zu merken und erfragte deren Erwartungen. Es ging dann auch nach einer kurzen Einführung bald los. Das erste „Opfer“ war Tobias Abel, der unseren Rüden Riccoführen sollte und im Verlauf dadurch eine Menge über die Möglichkeiten der körpersprachlichen Kommunikation erfuhr und auch gleich anwenden konnte.
Dabei zeigt sich Ricco als eigentlich recht leichtführig, wenn gewisse Grundregeln beachtet werden. Ebenso zum Einsatz kam die Hündin Cindy, die sich bestens zu präsentieren wußte. Frau Lübbe-Scheuermann kommentierte denn auch das Verhalten der beiden Hunde entsprechend und mancher war überrascht, wie manipulativ und geschickt Hunde sein können ohne dass wir Menschen es überhaupt wahrnehmen. Schließlich hatte auch der Rüde Larry („ein ganz feiner Hund“, O-Ton) seinen Auftritt. Fest gehalten wurde alles von Perdita Lübbe-Scheuermanns rechter Hand und Freundin Silke Giesing per Video. Wieder im kühlen Tierheim-Café wurde alles nochmals auf der Leinwand angesehen und dadurch noch viel mehr an Details erkennbar.
Dann gab es eine kurze Pause bei einem kleinen Imbiß incl. selbstgemachter Salate und Kuchen. So gestärkt ging es in die zweite Runde. Der Schwerpunkt lag darauf, dem Hund klar machen zu können, dass der Mensch in der Lage ist, die Führung zu übernehmen und sich durchzusetzen. Daraus wurde auch eine Voraussetzung für die Leinenführigkeit entwickelt ebenso wie die Möglichkeit, Hundebegegnungen stressfrei für alle Beteiligten zu gestalten. Wieder kam Tobias mit Ricco zum Einsatz, wodurch bereits Lernerfolge sichtbar wurden. Aber dieses Mal war auch der Rüde Otto mit von der Partie, der sich, was später vor allem im Video deutlich wurde, teilweise als raffinierter Schauspieler entpuppte, der eigentlich recht genaue Vorstellungen davon hat, was er will und dieses Ziel meistens auch erreicht, wenn man nicht darum weiß. Vielen dürfte ein weiteres Licht aufgegangen sein, wenn er an sich und die Leinenführigkeit seines eigenen Hundes dachte. Unsere Referentin erklärte denn auch mit viel Geduld, Lob und auf verschiedene Arten in humorvoller Weise, so dass es leicht war, ihr zu folgen. Schwer war es dagegen für die Akteure vor der Kamera vor Aller Augen das Gehörte umsetzen zu müssen. Ihnen, insbesondere Tobias, ein extra Lob an dieser Stelle. Auch diese Sequenzen wurden gefilmt und nochmals durchgesprochen, gefolgt von einer weiteren Pause.
Der dritte praktische Teil sollte zeigen, wie man das bisher Besprochene bei Leinenaggressionen anwenden kann. Abermals war Ricco im Mittelpunkt, der denn auch prompt auf seinen Lieblingsrivalen, unseren Rottweiler Ronny, reagierte, während sich dieser angemessen und sehr souverän verhielt. Am Ende hielt Ricco es aus, dass Ronny an ihm vorbei spazierte, wenn auch noch auf gewisse Distanz. Mit dem passenden Kommentar „Rom ist auch nicht an einem Tag erbaut worden“ ging es zur letzten Nachschau wieder ins Café.
Die Zeit verging wie im Fluge (irgendwie hat daher auch keiner daran gedacht, Bilder zu machen), es war an keiner Stelle langweilig und man hätte noch stundenlang zuhören können. So war auch bei der abschließenden Feedbackabfrage der allgemeine Tenor, dass jeder auf seine Kosten gekommen war. Frau Lübbe-Scheuermann bedankte sich ihrerseits bei den Teilnehmern und lobte nicht nur deren große Aufmerksamkeit, sondern auch das Fuldaer Tierheim, insbesondere seine gepflegte Außenanlagen und die Lage.
Bleibt es nun nur noch an uns, sich ganz herzlich für ein gelungenes Seminar mit viel Augenzwinkern bei Frau Perdita Lübbe-Scheuermann und ihrer Unterstützung, Frau Giesing, zu bedanken. Und so ist der Wunsch nach einer Fortsetzung beiderseits nicht verwunderlich, ein Termin für das nächste Jahr ist trotz des übervollen Terminkalenders der bekannten Hundeexpertin bereits im Gespräch und wird rechtzeitig bekannt gegeben.
Ein neues Fahrzeug für das Tierheim - 2011
Das alte Tierheimauto hatte nach über 10 jährigem Einsatz- und mittlerweile 16 Jahre alt- ausgedient. In 2011 konnte sich das Tierheim über ein neues Fahrzeug von dem Autohaus „Renault Enders“ freuen. Es handelt sich um ein Fahrzeug mit beträchtlicher Ladefläche, seitlichen Schiebetüren und Heckflügeltüren, das sich bestens für Kleintiertransporte eignet. Dank der großartigen Unterstützung durch das Autohaus sowie der Firmen „Registrierkassen Vertrieb GmbH, Fischers Eisen und Druckerei Quell“ als Sponsoren war der Erwerb des Autos möglich geworden. Das Auto wurde von der Firma Siebdruck Beck beklebt.
„Herrchen-gesucht“ – Tierschutzpreis 1999
Frau Claudia Ludwig, Redakteurin und Moderatorin bekannter Tierschutz- Fernsehsendungen, war seit längerem an der Tierschutzarbeit im Fuldaer Tierheim interessiert und hatte einen Besuch angekündigt.
Im April 1999 betrat sie unser Tierheim, um sich vor Ort einen persönlichen Eindruck von unserer Tierschutzarbeit verschaffen zu können. Fast einen ganzen Tag lang besichtigte sie das Tierheim, stellte Fragen und filmte die Örtlichkeiten und die Tiere. Bei ihrem Abschied am späten Abend lud Frau Ludwig das Tierheimteam zum Besuch der Fernsehsendung „Herrchen gesucht“ am 19.06.99 in Baunatal ein.
Mit 4 Hunden, die im Rahmen der Sendung vorgestellt werden sollten, fuhr das Team los. Die Fernsehsendung wurde von Frau Barbara Tietze-Siehl und Frau Ludwig moderiert. Gegen Ende kam dann eine große Überraschung für das Team. Zunächst gab es für die Fernsehzuschauer und die Festzeltbesucher einen 4 minütigen Einspielfilm über das Fuldaer Tierheim auf Großbildleinwand zu sehen. Unter dem Titel „Fuldas fideles Tierheim“ präsentierte man das schön im Wald gelegene Tierheim mit den Auslaufwiesen und seinen vierbeinigen Bewohnern.
Der Höhepunkt der Sendung kam allerdings erst noch, als der von der Sendung „Herrchen gesucht“ ins Leben gerufene Tierschutzpreis verliehen wurde. Frau Ludwig gab bekannt, dass eine Jury – bestehend aus ihr, der Hess. Tierschutzbeauftragten Frau Dr. Martin und Herrn Dr.med. vet. Berthold Dichmann- entschieden habe, dass der diesjährige Preis.
„ Tierschutzverein des Jahres 1999“ an das Fuldaer Tierheim gehe. Nach der Übergabe des Preises an den 1.Vorsitzenden Herbert Heurich bekam dieser noch einen Gutschein in Höhe von 5.000 Mark überreicht, der von der Freßnapf-Futtermittelkette gespendet worden war.
Herr Heurich bedankte sich bei Frau Ludwig, Frau Siehl und der Jury für die Preisverleihung. Gleichzeitig richtete er seinen Dank an das Fuldaer Tierheimteam, das für die Aufbauarbeit mitverantwortlich war, an das Personal, den Vorstand und an alle ehrenamtlichen Helfer. Das jahrelange Bemühen um die Modernisierung des Tierheims, verbunden mit der täglichen Kleinarbeit, war oft sehr anstrengend und beschwerlich.
Das beherzte Engagement hatte sich gelohnt!